Neapel ist keine Stadt für Zögerliche. Sie ist laut, chaotisch, voller Leben – und sie serviert die beste Pizza der Welt. Ich stehe in einer kleinen Gasse unweit der Piazza del Plebiscito. Vor mir: eine schlichte Pizzeria mit drei Plastikstühlen auf dem Bürgersteig. Die Warteschlange ist lang, aber hier, so sagt man, lohnt sich das Warten.

Ich habe noch nie geschwitzt, geweint und gelacht – nur wegen einer Suppe. Bis ich in einer kleinen Garküche in Shinjuku saß. Der Laden hatte genau sechs Plätze, eine dampfende Theke und eine Speisekarte, die für mich wie ein Rätsel aussah. Ich wählte etwas mit „Tonkotsu“ im Namen.

Ich habe mich selten so lebendig gefühlt wie auf dem West Highland Way. 154 Kilometer, durch Moore, Berge und Täler. Tag eins: Regen. Tag zwei: mehr Regen. Tag drei: die ersten Sonnenstrahlen, die Loch Lomond in flüssiges Gold tauchen.

Es ist fünf Uhr morgens, das Thermometer zeigt drei Grad, und ich stehe am Start des Reykjavik Marathon. Neben mir: Läufer aus aller Welt. Vor uns: eine Strecke, die uns durch eine Stadt voller Kontraste führen wird.

Ich sitze mit den Füßen im warmen Sand. Vor mir das Meer, ein absurdes Blau, so klar, dass ich die Fische unter der Wasseroberfläche zählen kann. Hinter mir eine kleine Strandhütte, in der es nach frisch gegrilltem Fisch riecht.

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Ort teilen soll. Aber manche Geheimnisse müssen bleiben. Also sage ich nur: Es ist eine kleine Bucht irgendwo an der Ostküste Sardiniens. Keine Liegen, keine Bars, nur feiner Sand und Felsen, die aussehen, als hätte sie ein Bildhauer dort hingestellt.