In Neapel schmeckt Pizza nach Revolution.

Neapel ist keine Stadt für Zögerliche. Sie ist laut, chaotisch, voller Leben – und sie serviert die beste Pizza der Welt. Ich stehe in einer kleinen Gasse unweit der Piazza del Plebiscito. Vor mir: eine schlichte Pizzeria mit drei Plastikstühlen auf dem Bürgersteig. Die Warteschlange ist lang, aber hier, so sagt man, lohnt sich das Warten.

Nach vierzig Minuten halte ich sie in den Händen: eine Margherita, kaum größer als ein Handteller, mit einem Rand, der aussieht wie frisch aus dem Vulkan geholt. Der Teig – weich, aber knusprig. Die Tomaten – süß und voller Sonne. Der Mozzarella – zart schmelzend, als hätte er nie etwas anderes getan. Ich nehme einen Bissen. Und verstehe plötzlich, warum die Neapolitaner ihre Pizza wie eine Religion verteidigen.

Diese Stadt hat sich nie um Regeln geschert – weder in der Geschichte noch in der Küche. Vielleicht schmeckt die Pizza hier deshalb nicht nur nach Käse und Teig, sondern nach Rebellion. Nach Freiheit. Und nach dem Besten, was Italien zu bieten hat.

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